Ablauf der chiropraktischen Behandlung
Bei der Erstanamnese wird in einem ausführlichen Gespräch eine Übersicht über Ihr individuelles Beschwerdebild erstellt. In der folgenden Untersuchung wird mit Hilfe von neuromuskulären sowie orthopädischen Tests nach möglichen Ursachen gesucht. Je nach Diagnose folgt eine individuell angepasste Behandlung.
Anwendungsgebiete der Chiropraktik
Chiropraktik kann bei einer Vielzahl von Beschwerden des Muskel- und Skelettsystems helfen. Der Körper wird als ganzheitliche Bewegungseinheit betrachtet – Störungen an Gelenken, Muskeln, Bändern oder Bandscheiben können nicht nur Schmerzen, sondern auch neurologische Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Muskelverspannungen verursachen.
Typische Anwendungsgebiete sind:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Nacken- und Rückenschmerzen
- Ischiasbeschwerden
- Beschwerden an Schulter, Ellbogen, Hand- und Fingergelenken
- Hüft-, Knie- und Fußprobleme
- Muskuläre Dysbalancen im gesamten Bewegungsapparat
- Funktioneller Beckenschiefstand
- Reversible organische Funktionsstörungen mit biomechanischem Ursprung (z. B. KISS-Syndrom bei Säuglingen und Kleinkindern)
- und viele weitere funktionelle Beschwerden
Chiropraktik bei Sportlern und Sportverletzungen
Gerade im Leistungssport entschieden häufig Bruchteile von Sekunden oder Metern über den Erfolg. Um hier das gesamtes sportliches Leistungspotenzial punktgenau abrufen zu können, muss das Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln, Bänder und Nerven besonders gut eingestellt sein.
In der Sportchiropraktik liegt der Schwerpunkt besonders auf der Diagnose und Behandlung von Sportverletzungen und Extremitätenverletzungen sowie Rehabilitation zur Vorbeugung von Verletzungen, Optimierung der Funktion und Verbesserung der Leistung. Die Behandlungen basieren auf evidenzbasierten, multimodalen Techniken und verfolgen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz.
Ein Sportchiropraktor wurde gezielt geschult um den Anforderungen der Athletenbetreuung im modernen Hochleistungssport gerecht zu werden und hat Erfahrung in der Betreuung von Sportteams und multidisziplinärer Zusammenarbeit.
Je nach Sportart bestehen Tendenzen zur Entwicklung von spezifischen Überlastungen und Abnutzungserscheinungen oder Unfällen. Zu typischen Sportunfällen und Sportverletzungen zählen:
Chiropraktik bei Schwangeren, Babys und Kindern
Eine Schwangerschaft kann eine Belastungsprobe für den Körper sein. So verlagert sich beispielsweise der Körperschwerpunkt durch die hohe Gewichtszunahme. Das kann zu verschieden Beschwerden, insbesondere Rückenschmerzen, führen. Bei der Geburt selbst können die mechanischen Kräfte, die während der Geburt auf den Körper eines Babys einwirken, zu Wirbelblockaden führen und Beschwerden in der Säuglingsphase und weiteren Kindheit auslösen. Dreimonatskoliken, Bauchschmerzen und neurologisch bedingte Entwicklungsstörungen sind mögliche Folgen. In solchen Fällen kann eine gezielte chiropraktische Behandlung - sowohl bei der (werdenden) Mutter als auch bei Ihrem Nachwuchs - für Besserung sorgen.
Typisches Behandlungsspektrum
Schwangere:
- Rücken- und Ischiasschmerzen, Bandscheibenvorfall
- Verschobene Beckenlage
- Schmerzen und Steifheit an Nacken, Schultern und den Hüften
- Fußprobleme
Babys:
- Starke Unruhe und Schreibabys
- Verdauungsprobleme und Dreimonatskoliken
- Schluck- und Trinkbeschwerden
Kinder:
- Bauchweh oder Übelkeit ohne schulmedizinisch feststellbare Ursache
- Entwicklungsverzögerungen beispielsweise bei Feinmotorik und Sprachentwicklung
- KISS-Syndrom
- Beckenschiefstand
- Kopfschmerzen und Migräne
Behandlung von Körpererinnerungen
Behandlung mit AK (Applied Kinesiology) nach DÄGAK (Deutsche Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology) Richtlinien.
Ihr Körper: ein hochsensibles System. Ihr Nervensystem beeinflusst Ihre Organe, die wirken wiederum auf Ihre Muskulatur ein. Dieses Zusammenspiel nutzt die AK und testet wie stark die neurologischen Reaktionen der Muskulatur sind um Schlüsse auf Ihren Gesundheitszustand zu schließen. Auf diese Weise wird der Blickwinkel auf Ihre Beschwerden deutlich erweitert.
Die Injury-Recall-Technique (IRT) geht von der Beobachtung aus, dass auch lang zurückliegende Unfälle und Verletzungen zu Körpererinnerungen führen können, die wiederum nach Ablauf langer Zeiträume zu Gesundheitsstörungen führen können. Das Grundprinzip der Wirkung eines Verletzungsmusters ist die Irritation der Körpersteuerung. Unser Nervensystem bezieht alle Informationen aus speziellen Sensoren, mit denen der gesamte Körper überzogen ist. Ein "Verletzungsereignis" kann zum Beispiel ein Unfall oder eine Operation sein.
Nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper kann Erinnerungen an erlebte Verletzungen, Unfälle oder Operationen aufbauen. Und häufig gehen diese Bereiche ineinander über. Denn die Biologie trennt nicht zwischen Körper und Geist. Dabei löst das Nervensystem bei Aktivierung einer solchen Erinnerung eine Fluchtreaktion aus, die in die Körper-Steuerung eingreift. Solche Mechanismen können den Grund für muskuläre Instabilitäten bilden (siehe polyvagal Theorie nach Porges).